Blasenentzündung durch die Pille

Die Pille ist für viele Mädchen und Frauen ein beliebtes und sehr sicheres Verhütungsmittel. Was die wenigsten Frauen allerdings wissen: die Pille und andere hormonelle Verhütungsmittel verursachen als Nebenwirkung Blasenentzündungen. Warum das so ist und was Du dagegen tun kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Wie die Pille eine Blasenentzündung auslöst

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • Hormonelle Verhütungsmittel können nicht nur Nebenwirkungen auslösen, die in der Packungsbeilage gelistet stehen.
  • Was Du gegen wiederkehrende Blasenentzündungen machen kannst und welche Verhütungsmittel bei deiner Infektanfälligkeit besser geeignet sind.

Die meisten Frauen werden von ihrem Arzt wenig bis gar nicht über mögliche Nebenwirkungen der Pille (und andere hormonelle Verhütungsmittel wie Pflaster, Ring, Hormonspirale) aufgeklärt. Dabei haben die künstlichen Hormone einen umfangreichen Einfluss auf den Körper. So werden beispielsweise durch die Einnahme der Pille bis zu 120 Prozesse im Körper verändert!

Das fängt bei psychischen Veränderungen an, geht weiter zur veränderten Partnerwahl unter Pilleneinnahme und hört bei körperlichen Beschwerden (wie Libidoverlust, Kopfschmerzen, trockene Vagina) oder erhöhtes Brustkrebsrisiko und Gebärmutterhalskrebsrisiko auf.

Was weniger bekannt sein dürfte, ist die Tatsache um die Auswirkung der Pille auf die Vaginalflora und die Blasenschleimhaut.

Durch die hormonelle Veränderung wird etwa die Blasenschleimhaut dünner und anfälliger, sodass sich Bakterien festsetzen können. Dasselbe gilt für Deine Vaginalflora. Diese verändert sich so, dass sie weniger „aggressiv“ gegenüber Keime ist, sodass Bakterien leichter eindringen können.

Zusätzlich wird die Vaginalschleimhaut trockener, was ein zusätzlicher Nährboden für Entzündungen und Vaginalinfektionen ist.
Deine zwei wichtigsten „Pförtner“ sind also im Kampf gegen Bakterien geschwächt: Deine Blase und Deine Vaginalflora.

Die meisten Frauen werden von ihrem Arzt wenig bis gar nicht über mögliche Nebenwirkungen der Pille (und andere hormonelle Verhütungsmittel wie Pflaster, Ring, Hormonspirale) aufgeklärt. Dabei haben die künstlichen Hormone einen umfangreichen Einfluss auf den Körper. So werden beispielsweise durch die Einnahme der Pille bis zu 120 Prozesse im Körper verändert!

Das fängt bei psychischen Veränderungen an, geht weiter zur veränderten Partnerwahl unter Pilleneinnahme und hört bei körperlichen Beschwerden (wie Libidoverlust, Kopfschmerzen, trockene Vagina) oder erhöhtes Brustkrebsrisiko und Gebärmutterhalskrebsrisiko auf.

Was weniger bekannt sein dürfte, ist die Tatsache um die Auswirkung der Pille auf die Vaginalflora und die Blasenschleimhaut.

Durch die hormonelle Veränderung wird etwa die Blasenschleimhaut dünner und anfälliger, sodass sich Bakterien festsetzen können. Dasselbe gilt für Deine Vaginalflora. Diese verändert sich so, dass sie weniger „aggressiv“ gegenüber Keime ist, sodass Bakterien leichter eindringen können.

Zusätzlich wird die Vaginalschleimhaut trockener, was ein zusätzlicher Nährboden für Entzündungen und Vaginalinfektionen ist.
Deine zwei wichtigsten „Pförtner“ sind also im Kampf gegen Bakterien geschwächt: Deine Blase und Deine Vaginalflora.

Die Auswirkungen der Pille auf den Körper

Einige dieser Nebenwirkungen stehen in der Packungsbeilage oder wurden über die Jahre in dieser aufgenommen. Bei manchen Präparaten stehen sie nicht gelistet.

Du kannst bei Deinem Präparat mal nachsehen, ob etwa Blasenentzündung als Nebenwirkung angeführt wird.

Häufige Nebenwirkungen unter hormoneller Verhütung:
(1 bis 10 von 100 Anwenderinnen)

Stimmungsschwankungen
Depression bis zu Suizidalität
Libidoverlust
Trockenheit der Scheide
Kopfschmerzen/Migräne
Pilzinfektion der Scheide
Brustschmerzen
Krampfadern
Akne, Juckreiz, Hautausschlag
Schmerzen in den Armen und Beinen, Muskelkrämpfe
Vergrößerung der Brust, gutartige Knoten in der Brust
Ausfluss aus der Scheide
Scheidenentzündung (Vaginitis)
Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe
Gewichtszunahme

Packungsbeilage hormoneller Verhütung

Die Pille wird oft mit Beginn der Pubertät eingenommen (entweder zur Verhütung oder um Zyklusbeschwerden zu lindern). Das geschieht in einer Phase, wo der Körper einer jungen Frau noch nicht vollständig hormonell entwickelt ist (der hormonelle Prozess ist erst mit 18 Jahren abgeschlossen)!
Dadurch wird nicht nur der Körper in seiner Entwicklung gehemmt, es kann auch das Körpergefühl fehlen, auch etwa die Entwicklung der Libido (die in der Pubertät ebenfalls noch nicht vollständig entwickelt ist).

Besonders brisant ist hierzu eine neuere Studie aus Dänemark, die das Depressionsrisiko unter Einnahme der Pille aufzeigt:

Das Depressionsrisiko steigt in den ersten sechs Monaten unter der Einnahme der Pille um 40 %. Bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren erhöht sich das Risiko sogar um 80 %.

Journal of the American Medical Association (November 2016)


Oder auch das erhöhte Brustkrebsrisiko unter der Anwendung hormoneller Verhütung, fand eine umfassende Studie in Dänemark heraus:

The risk of breast cancer was higher among women who currently or recently used contemporary hormonal contraceptives than among women who had never used hormonal contraceptives, and this risk increased with longer durations of use; however, absolute increases in risk were small.

The New England Journal of Medicine (Dezember 2017)


Selbst wenn die Pille erst nach der Pubertät eingenommen wird, werden viele Prozesse im Körper unterdrückt oder verändert. Und das über sehr viele Jahre.

Was nach Absetzen der Pille im Körper passiert

Viele Frauen erfahren erst spät – meist nach Absetzen der Hormone – wie ihr Körper und Zyklus wirklich tickt. Etwa dass viele Beschwerden unter der Pille nach dem Absetzen komplett verschwinden.
Es können aber andere Beschwerden vorübergehend auftreten (Post-Pill-Syndrom).

Nach der hormonellen Verhütung müssen sich die körpereigenen Hormone erst wieder einpendeln bzw. aktiv werden. Das kann bedeuten, dass es einige Zeit benötigt, bist Du wieder regelmäßige Zyklen mit Eisprüngen hast oder bis sich die Stärke der Periode normalisiert. Es kann vorübergehend zu Zwischenblutungen oder auch hormonell bedingten Hautproblemen (Akne) kommen. Auch bei Libidoverlust kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Hormonpegel wieder normalisiert und sich Deine Libido wieder zurück meldet.

Manchmal ist es ratsam, nach dem Absetzen der Hormone einen Endokrinologen aufzusuchen. Nämlich dann, wenn nach einigen Monaten noch immer keine Besserung der Beschwerden auftritt oder es zu sehr langen Zyklen ohne Eisprünge kommt. Hier können hormonelle Erkrankungen die Ursache sein, die unbedingt behandelt werden müssen (z. B. das Polyzystisches Ovarialsyndrom, kurz PCOS oder auch Schilddrüsenerkrankungen).

Nicht-hormonelle Verhütunsmittel als sichere Alternative

Wie eine neue Studie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zeigt, löst das Kondom die Pille als am meist verwendete Verhütungsmittel ab. Nur noch 38 Prozent der Frauen verhüten mit der Pille.

Welche Auswirkungen und Nebenwirkungen die hormonelle Verhütung hat, bemerken viele Frauen erst, wenn sie diese absetzen. Das Absetzen der Hormone ist natürlich leicht umgesetzt. Bei der Pille schneller als bei einer Hormonspirale.

Aber damit taucht sofort eine andere Frage auf: welches Verhütungsmittel ist genau so sicher wie die Pille?

Es gibt sichere Alternativen zur Pille. Die Frage ist nur: mit welchem Pearl Index fühlst Du Dich sicher genug und welche Handhabung ist für Dich leicht umzusetzen?

Kondom:
+ Das Kondom ist ein sicheres Verhütungsmittel.
+ Zudem ist es das einzige Verhütungsmittel, das vor sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten (STD) schützt.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,6.
– Der Anwender-Pearl Index liegt deutlich höher (falsche Kondomgröße, falsche Handhabung mit Scheidenzäpfchen, ölhaltigen Gleitgelen etc.).
Das lässt sich aber leicht vermeiden! Einfach die Packungsbeilage der Kondomen lesen, dort steht sehr deutlich, wie ein Kondom richtig rüber gerollt wird und welche Fehler vermieden werden können.
– Variierende, aber konstante Kosten (Kondome werden jedes einzelne Mal beim Sex benötigt und je nach Sex-Häufigkeit können die Kosten variieren).

Tipp: Um die richtige Kondomgröße zu ermitteln, muss der Penis des Partners gemessen werden. Das klingt schwierig, ist aber leicht umgesetzt. Und für Ihn ist es auch angenehmer: denn mit der richtigen Größe stört die Kondomanwendung kaum bis gar nicht.

In diesem Beitrag habe ich alles genau beschrieben, wie Du mit Kondomen sicher verhüten kannst und vor allem, wie Du die richtige Kondomgröße (mit Deinem Partner) rausfinden kannst.

Symptothermale Methode nach sensiplan:

+ Die symptothermal Methode ist so sicher wie die Pille. Hier wird Temperaturmessung und Zervixschleimbeobachtung miteinander kombiniert.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,4.
+ Sehr geringe Kosten (nur zu Beginn ist ein Buch oder Kurs zum Erlernen notwendig).

– Muss anhand von ein paar Zyklen gelernt werden, um sicher in der Auswertung zu werden (hier empfiehlt es sich, eine NFP-Beraterin zu kontaktieren und mit dieser die Methode einwandfrei zu lernen und begleitet zu werden – bei Interesse kannst Du mich hier kontaktieren).

Kupferspirale:
+ Die Kupferspirale ist eine sehr sicheres Verhütungsmittel.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,3.
+ Die Kupferspirale muss nur alle 5 bis 10 Jahre gewechselt werden.

– Die Kupferspirale muss vom Gynäkologen eingesetzt (und auch wieder entfernt) werden.
– Das Einsetzen kann schmerzhaft sein.
– Die Periodenblutung kann stärker oder schmerzhafter werden.
– Für junge Frauen ungeeignet.
– Anschaffungskosten (zwischen € 120 – € 300).

Kupferkette (Gynefix):
+ Die Kupferkette ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel.
+ Die Kette muss nur alle 5 Jahre gewechselt werden.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,1.

– Die Kupferkette muss vom Gynäkolgen eingesetzt (und auch wieder entfernt) werden.
– Das Einsetzen kann schmerzhaft sein und Verletzungen der Gebärmutterwand sind möglich.
– Die Periodenblutung kann stärker oder schmerzhafter werden.
– Beim Einsetzen kann es häufiger zu Komplikationen kommen als bei einer Kupferspirale
– Bei Allergien oder Kupferunverträglichkeit nicht geeignet.
– Anschaffungskosten (zwischen € 200 – € 350).

Maßnahmen gegen Blasenentzündungen trotz Pille & Co.

Grundsätzlich ist es immer einen Versuch wert, mit dem Absetzen der Hormone zu testen, ob auch die Anfälligkeit für Blasenentzündungen und/oder die Scheidenpilz-Infektionen zurückgehen oder sogar komplett verschwinden.

Solltest Du nicht von der hormonellen Verhütung verabschieden wollen, so gibt es ein paar Möglichkeiten, wie Du Deine Infektanfälligkeit in Schach halten kannst.

Wichtig ist, Deine Vaginalflora und Deine Blase gleichermaßen zu schützen.

  • Deine Vaginalflora stärken

Der erste wichtige Schritt vor Blasenentzündungen ist: die Stärkung der Vaginalflora.

Hier erfährst Du, wie Du deine Vaginalflora stärken kannst, damit sie weniger infektanfällig ist.

  • Deine Blase vorbeugend und im Akutfall unterstützen

Der nächste Schritt ist die Stärkung Deiner Blase: vorbeugend und bei den ersten Anzeichen einer Entzündung! Wenn Du keine oder nur ganz leichte Beschwerden hast, kannst Du bereits Maßnahmen ergreifen, um Dich vor einer Blasenentzündung zu schützen.

Mit D-Mannose kannst Du sehr gut wiederkehrenden Blasenentzündungen vorbeugen.

Wie Du das genau mit meiner Methode umsetzen kannst, erfährst Du hier.

blasenentzuendung.HELP empfiehlt

Zusätzlich solltest Du auf die Hygiene achten – damit die Scheidenflora nicht zu sehr angegriffen wird. Oder aber worauf Du speziell beim Sex achten solltest, damit es die Keime so schwer wie möglich haben!



Meine Erfahrung

Bei mir war die hormonelle Verhütung nie die Ursache meiner Blasenentzündungen. Ich habe allerdings auch nicht lange hormonell verhütet (knapp 1 Jahr lang) und auch nur deshalb, weil meinem Freund die Kondome nicht richtig passten (ich habe erst später rausgefunden, wie wichtig die richtige Kondomgröße ist und dass man diese immer ausmessen muss – die Kondomgröße ist vergleichbar mit der Schuhgröße, beides sollte Mann wissen). Ich wollte nie hormonell verhüten, weil ich dies immer als drastischen Eingriff in den Körper empfunden habe, der einfach nicht nötig ist.

Ich verhüte seit 2005 mit der symptothermalen Methode nach sensiplan (und mit Kondomen in der fruchtbaren Zeit).
In all den Jahren hatte ich nicht einen einzigen Fehler oder eine Panne.
Solltest Du Dich für NFP und/oder Kondome zur Verhütung interessieren und unsicher sein, so kann ich Dir vielleicht hiermit etwas die Bedenken nehmen.

Mir war in all den Jahren eines sehr wichtig: eine sichere Verhütung, mit der ich unter keinem Umstand schwanger werde! Und das hat mit beiden Verhütungsmitteln problemlos funktioniert.
Ich war anfangs skeptisch, ob ich das erlernen könne und wie praktisch das alles in den Alltag zu integrieren sei. Aber es hat funktioniert und tut es noch immer – denn Übung macht hier wirklich den Meister!

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005