Blasenentzündungen können durch unterschiedliche Auslöser entstehen und diese sind auch sehr individuell. Ein Auslöser, der am schwierigsten herauszufinden ist und viel zu selten in Zusammenhang gebracht wird: eine Lebensmittelunverträglichkeit bzw. Allergie. Das hat unter anderem damit zu tun, weil diese gar nicht so leicht zu testen ist. Mehr erfährst Du in diesem Beitrag.
Wie eine Lebensmittelunverträglichkeit eine Blasenentzündung auslöst
Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:
- Wie eine Allergie oder Lebensmittelunverträglichkeit mit Blasenentzündungen zusammenhängt.
- Wie Du einen Zusammenhang bei Dir selbst feststellen kannst.
Eine Lebensmittelunvertäglichkeit in Zusammenhang mit wiederkehrenden Blasenentzündungen zu bringen, ist keine leichte Aufgabe. Denn bis erst mal ein Anfangsverdacht auf eine Unverträglichkeit oder Allergie besteht, vergeht sehr viel Zeit. Manchmal sogar viele Jahre.
Nicht selten sind Allergien und Lebensmittelunvertäglichkeit ein Zustand, der sehr schleichend einher geht und deshalb nur langsam bemerkt wird, wenn überhaupt. Und leider ist es so, dass sich Symptome nicht immer eindeutig bemerkbar machen.
Selbst dann nicht, wenn Du die Auslöser konsumierst. Es kann also vorkommen, dass Du das Lebensmittel, das deinen Körper triggert 5 Mal isst/trinkst, aber nur 2 Mal davon Symptome bekommst. Oder die Beschwerden tauchen nur sehr zeitverzögert auf – etwa erst viele Stunden später – und Du deshalb gar keinen Zusammenhang zwischen Lebensmittel und Beschwerden siehst.
Symptome einer Lebensmittelintoleranz
Je nachdem welche Unverträglichkeit/Intoleranz oder Allergie aufweist, gibt es verschiedene typische und atypische Beschwerden, die man in Zusammenhang bringen kann. Hier findest Du einen kurzen Überblick über mögliche Beschwerden:
- Niesen oder rinnende Nase
- Schleimproduktion im Nasen-Rachenraum
- Geschwollene oder gereizte Schleimhaut (Nase, Rachen, Magen/Darm, Blase, Gebärmutter)
- Gerötete oder tränende Augen
- Husten oder Hustenreiz
- Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
- Übelkeit oder Magenschmerzen
- Sodbrennen oder Magenschleimhautentzündung
- Hautausschlag, Quaddeln/Pusteln, Hautrötungen oder Juckreiz
- Herzklopfen/Herzrasen, Hitzewallungen oder Kreislaufprobleme
- Müdigkeit oder Energielosigkeit
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Infektanfälligkeit oder allgemeines Krankheitsgefühl
- etc.
Du siehst, diese Liste ist sehr lang und die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Vor allem können sie sehr atypisch sein, weshalb Du einen Trigger durch ein Lebensmittel nicht automatisch mit den Beschwerden deiner Blase oder gar Blasenentzündung in Zusammenhang bringst.
Wie findest Du nun heraus, ob Du eine Unverträglichkeit hast und ob diese mit deinen Blasenentzündungen zusammenhängen?
Wie Du eine Unverträglichkeit zuverlässig feststellst
Ein erster Schritt ist natürlich das Austesten beim Arzt oder bei einem Labor, das auf Allergien und Unverträglichkeiten spezialisiert ist. Dort werden unterschiedliche Tests gemacht, von Allergietests über die Haut bis zu Blutentnahmen, um spezifische Unverträglichkeiten festzustellen.
Das ist ein erster wichtiger Schritt. Jedoch Vorsicht!
Denn nicht jede Unverträglichkeit lässt sich über einen Test feststellen. Leider.
Es ist also möglich, dass Du z. B. eine Histaminunverträglichkeit hast, diese aber nicht über einen Test nachweisbar ist.
Hier hilft im Grunde nur die Provokation durch die Konsumation bestimmter Lebensmittel, die Du im Verdacht hast bzw. die anschließende, komplette Vermeidung dieser – die sogenannte Auslass-Diät.
Dabei ist es wichtig, dass Du die Lebensmittel einzeln testest und eine Art Tagebuch führst, was Du täglich isst und wie es Dir anschließend geht und welche Symptome Du zeigst. So zeigt sich mit der Zeit, was Dir Probleme bereitet.
Wenn Du ein oder mehrere Lebensmittel als Ursache eingrenzen kannst, ist es wichtig, dass Du im Anschluss darauf, genau diese Lebensmittel über mindestens 4 Wochen komplett meidest. Und Dir ebenso ansiehst, was diese Lebensmittel gemeinsam haben, um festzustellen, worauf Du reagierst bzw. auf welche Lebensmittelgruppe Du reagierst. Z. B. auf das enthaltene Gluten, Koffein, Fruktose, Laktose oder aber Histamin.
Wie Du einen Zusammenhang zu deiner Blasenentzündung herstellst
Das Auslassen der Lebensmittel ist der wichtigste Schritt, um eine Besserung überhaupt erst zu ermöglichen.
Denn nur, wenn Du die Lebensmittel komplett (und wirklich vollständig) meidest, lässt sich feststellen, ob sich deine Beschwerden bessern und dein Körper zur Ruhe kommt und sich regenerieren kann.
Erst dadurch lässt sich längerfristig sicher stellen, ob deine unterschiedlichen Beschwerden in der Blase oder Anfälligkeiten für Blasenentzündungen auch tatsächlich mit einer Lebensmittelintoleranz zusammen hängen. Das kann allerdings dauern.
Denn selbst wenn Du über mehrere Wochen das triggernde Lebensmittel vollständig meidest, kann es mitunter länger dauern, bis sich auch deine Beschwerden in der Blase legen, bis sich eine gereizte Schleimhaut regeneriert etc.
Es kann auch sein, dass Du nur generell eine leichte Besserung wahrnimmst, dass Du z. B. keine Beschwerden mehr in der Blase feststellst, aber dennoch anfällig für Blasenentzündungen bleibst.
Es ist möglich, dass sich deine Symptomatik komplett legt, aber es ist eben auch möglich, dass sich das Ganze nur etwas bessert, aber eben nicht komplett verschwindet.
Jeder Körper ist hier anders.
Allerdings sei Dir gesagt, jeder Ansatz und jedes Austesten hilft Dir, deinen Körper besser zu verstehen und jede Besserung – und sei sie noch so klein – ist hilfreich. Erst recht wenn es sich um chronische Erkrankungen und chronische Beschwerden handelt.