Eine Blasenentzündung ist nicht nur ärgerlich und schmerzhaft, sondern durchaus gefährlich. Denn nach einer gewissen Zeit können Komplikationen entstehen, die deine Gesundheit massiv gefährden können. Welche Form der Komplikationen das sind und wie Du diese vermeidest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Komplikationen bei einer Blasenentzündung
Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:
- Welche Komplikationen bei einer Blasenentzündung entstehen können.
- Wie Du Komplikationen bei einer Blasenentzündung bestmöglich vermeidest.
Eine bakterielle Blasenentzündung läuft in den meisten Fällen ohne gravierende Komplikationen ab und läuft meist in Form einer unkomplizierten Infektion ab. Aber es können auch unvorhergesehene Komplikationen entstehen.
Selbst dann, wenn Du bereits viele wiederkehrende Blasenentzündungen problemlos überstanden hast. Jede Infektion der Blase oder Harnwege kann anders verlaufen und nicht jede Blasenentzündung läuft immer gleich ab. Manchmal sind die Schmerzen schlimmer, manchmal ist die Infektion nur leicht ausgeprägt.
Hier findest Du unterschiedliche Formen von Komplikationen, die bei einer Blasenentzündung entstehen können:
Nierenbeckenentzündung
Eine der häufigst auftretenden Komplikation, die bei einer bakteriellen Blasenentzündung entstehen können, ist die Nierenbeckenentzündung. Diese entsteht, wenn durch eine Blasenentzündung die Keime von der Blase oder Harnwege bis in die Nieren aufsteigen können.
Dort angelangt können die Keime eine Nierenfunktionsstörung auslösen oder es können auch Eiteransammlungen entstehen (Nierenabszess). Im schlimmsten Fall gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf und eine Sepsis (Blutvergiftung) entsteht. Diese ist immer lebensbedrohlich!
Eine Nierenbeckenentzündung macht sich meist durch Fieber und Flankenschmerzen (Schmerzen im unteren Rücken) bemerkbar. Bei diesen Beschwerden solltest Du generell einen Arzt aufsuchen und Dich mit ihm über die Einnahme von Antibiotika beraten, um Komplikationen und Nachwirkungen der Infektion zu vermeiden.
Mehr zum Thema Nierenbeckenentzündung erfährst Du hier in meinem Beitrag.
Blut im Urin
Blut im Urin muss nicht automatisch ein Hinweis darauf sein, dass die Blasenentzündung kompliziert verläuft. Denn bei einer Blasenentzündung wird die Blasenschleimhaut durch die Infektion entzündet. Dies kann dazu führen, dass kleine Blutgefäße geschädigt werden und so das Blut in den Urin gelangt.
Dennoch solltest Du immer sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Du Blut im Urin entdeckst! Denn diese Symptomatik kann unter anderem auch ein Anzeichen dafür sein, dass eine Nierenbeckenentzündung vorliegt bzw. dass die Niere, Blutgefäße oder das Gewebe geschädigt ist – oder aber dass ganz andere Probleme vorliegen, die zu Blut im Urin führen (wie etwa Harnsteine).
Blutvergiftung (Sepsis)
Die wohl gefährlichste Form einer Komplikation bei einer Blasenentzündung ist die Sepsis.
Diese entsteht, wenn eine bakterielle Blasenentzündung nicht rechtzeitig oder ausreichend behandelt wird oder aber die entsprechenden pflanzlichen Mittel (die meist vor der Einnahme von Antibiotika eingenommen werden) nicht wirken.
Dann können die Keime die Harnleiter hinaufwandern und die Nieren infizieren. Von dort können die Keime dann in den Blutkreislauf eindringen und eine lebensgefährliche Blutvergiftung auslösen.
Bei den Anzeichen einer Blutvergiftung (hohes Fieber, Herzrasen, Verwirrtheit, Atemnot, niedriger Blutdruck) solltest Du sehr schnell handeln und keine Zeit verlieren. Kontaktiere einen Arzt oder suche ein Krankenhaus auf, um deine Symptome schnellst möglich abklären zu lassen.
Deshalb sollte eine Blasenentzündung immer schnellstmöglich behandelt werden. Wenn innerhalb weniger Tage die Beschwerden trotz pflanzlicher Mittel nicht verschwinden, solltest Du einen Arzt aufsuchen, damit Dich dieser gründlich untersuchen und behandeln kann.
Schädigung der Blasenschleimhaut
Eine Folge von wiederkehrenden Blasenentzündungen kann die Schädigung der Blasenschleimhaut (Glykosaminoglykan-Schicht) sein. Die GAG-Schicht ist eine schützende Schleimhautbarriere, die die Blasenwand vor Bakterien, reizenden Substanzen und Schadstoffen im Urin schützt.
Durch häufige Blasenentzündungen kann diese Schicht geschädigt sein, was wiederum die Funktion der Blase beeinträchtigen kann (Harndrang, Druckschmerz, Brennen etc.).
Eine geschädigte GAG-Schicht kannst Du übrigens mittels einer Blaseninstillation unterstützen. Frag am besten deinen behandelnden Arzt, ob diese Form der Therapie für Dich in Frage kommt.
Chronische Blasenentzündung
Die chronische Blasenentzündung kann eine Folge von wiederkehrenden, bakteriellen Blasenentzündungen sein, wo die Beschwerden selbst nach erfolgter Therapie weiterhin konstant vorhanden sind. Das bedeutet, dass die betroffenen Frauen unter Brennen beim Urinieren, Schmerzen in der Blase, Harndrang, Blasendruck etc. leiden.
Diese chronische Form entsteht, wenn eine Blasenentzündung nicht rechtzeitig oder mit den falschen Mitteln behandelt wird, sodass die Infektion nicht vollständig beseitigt wird oder es zu Nachwirkungen der Infektion kommt (auch wenn nicht immer Bakterien nachweisbar sein müssen und diese längst beseitigt wurden, bleiben nachwirkende Beschwerden).
Eine schwere Form davon ist die chronische bakterielle Blasenentzündung.
Dabei werden Bakterien einer Infektion chronisch, sodass sich diese nicht mal mehr mit Antibiotika beseitigen lassen und diese konstant in der Blase/Blasenwand vorhanden sind.
Eine chronische bakterielle Blasenentzündung unterscheidet sich deutlich von wiederkehrenden, bakteriellen Blasenentzündungen. Denn bei der ersten Form sind die Bakterien konstant vorhanden (chronische Form).
Bei der zweiten Form wird die Infektion immer vollständig beseitigt, es entstehen durch unterschiedliche Auslöser nur immer wieder neue bakterielle Infektionen (wiederkehrende Form).
Blasenfunktionsstörungen
Häufige Blasenentzündungen können die Blasenmuskulatur und Blasennerven schädigen, was zu Funktionsstörungen führen kann. Diese äußern sich in einer überaktiven Blase, plötzlichem und häuigem Harndrang und Urinverlust bis hin zu Inkontinenz.
Bei diesem Beschwerdebild ist es besonders wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der die jeweiligen Symptome genau untersucht und entsprechend eine akurate Diagnose stellen kann. Denn davon ist eine adäquate Behandlung abhängig, die auch wirklich die Beschwerden lindern kann.
Nicht selten kommt vor, dass es Erkrankungen gibt, die ebenso Blasenprobleme bereiten, aber nicht nur die Blase betreffen und ganz woanders zu verorten sind (Probleme mit dem Beckenboden, Endometriose etc.) – dies aber leider komplett übersehen wird. Oder vom Arzt gar nicht erst untersucht/ausgeschlossen wird.
Harnröhrenverengung
Wiederkehrende Blasenentzündungen können ebenso zu einer Narbenbildung und Verengung der Harnröhre führen. Dies erschwert das Urinieren und kann den Harnfluss behindern, wodurch Restharn entsteht. Das wiederum erhöht das Risiko für weitere bakterielle Blasenentzündungen.