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Antibiotika helfen gegen Blasenentzündungen – sind aber langfristig riskant!

Antibiotika helfen Dir schnell gegen akute Blasenentzündungen. Langfristig sind Antibiotika-Behandlungen aber ein hohes Risiko für Dich! Warum das so ist und worauf Du besonders Acht geben musst, erfährst Du hier.

Bakterien bilden Resistenzen, Antibiotika wirken immer seltener – eine gefährliche Entwicklung

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • ​Was bei der Einnahme von Antibiotika zu beachten ist.
  • Wie Du ​Dein Risiko von Resistenzen ​verkleinern kannst.

Antibiotika helfen gegen Blasenentzündungen. Meist sehr wirksam. Langfristig jedoch mit dem Risiko von Resistenzen.

Du hast ein paar Hausmittel gegen Blasenentzündungen (Cranberry etc.) ausprobiert, doch deine Schmerzen werden immer größer. Du kannst an nichts anderes mehr denken, Du kannst nicht mehr arbeiten und Du leidest – spätestens jetzt wirst Du zum Arzt Deines Vertrauens gehen!

Wenn bei einer Blasenentzündung keine alternativen Mittel mehr wirken und sich auch spätestens nach zwei Tagen keine Besserung einstellt, ist der Gang zum Arzt unvermeidbar. Dort angelangt, wird die schnelle Hilfe verschrieben: Antibiotika. Antibiotika helfen gegen Blasenentzündungen meist sehr rasch und zielführend.

Doch das Mittel der Wahl birgt auch Risiken in sich: Je häufiger Antibiotika eingenommen werden müssen (wenn Blasenentzündungen chronisch).

Bei einer akuten Blasenentzündung wird von den meisten Ärzten in erster Linie ein Antibiotikum verschrieben, vor allem wenn Bakterien nachweisbar sind (mittels Urin-Teststreifen oder mittels Anlegen einer Bakterienkultur). Hier geben vor allem das Vorhandensein von Leukozyten, Blut und Nitrit Auskunft über eine akute Harnwegsinfektion.

Die häufigsten Erreger bei einer Harnwegsinfektion sind:

  • Escherichia coli
  • Staphylococcus saprophyticus
  • Klebsiella pneumoniae
  • Proteus mirabilis

Die am häufigsten verschriebenen Antibiotika bei einer Harnwegsinfektion/Blasenentzündung sind:

  • Ampicillin
  • Amoxicillin/Clavulansäure
  • Cefuroxim
  • Ciprofloxacin
  • Cotrimoxazol
  • Fosfomycin
  • Mecillinam
  • Nalidixinsäure
  • Nitrofurantoin

Laut der aktuellsten Leitlinie von 2017 der Deutschen Gesellschaft für Urologie gibt es Empfehlungen bei der Wahl der Antibiotika bei einer unkomplizierten Blasenentzündung:

Bei unkomplizierter Zystitis soll vorzugsweise eines der folgenden Antibiotika eingesetzt werden:

  • Fosfomycin-Trometamol
  • Nitrofurantoin
  • Nitroxolin
  • Pivmecillinam
  • Trimethoprim

Folgende Antibiotika sollen bei der Therapie der unkomplizierten Zystitis NICHT als Mittel der Wahl eingesetzt werden:

  • Cefpodoxim-Proxetil
  • Ciprofloxacin
  • Cotrimoxazol
  • Levofloxacin
  • Norfloxacin
  • Ofloxacin

Therapieversagen​

Es kann immer öfter vorkommen, dass es bei häufiger Einnahme von Antibiotika zu Therapieversagen kommt. Wenn man innerhalb von 2 Wochen keine Beschwerdefreiheit hat, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dieser wird einen Wechsel des Antibiotikums vorschlagen, die genaue Einnahme klären (bei nicht sachgerechter Einnahme kann es ebenfalls zu Therapieversagern kommen) und neben einer Urinuntersuchung einschließlich Kultur auch auf resistente Erreger achten.

Reistenzraten bzw. Erregerempfindlichkeit

In den ARESC Daten von 2010 zeigt sich, dass bei einigen Proben von Patientinnen mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen das Bakterium Escherichia coli bereits unterschiedliche Resistenzen aufweist (in Prozentangabe):

  • Ampicillin: 34,9 %
  • Cotrimoxazol: 25,9 %
  • Nalidixinsäure: 9,4 %
  • Ciprofloxacin: 4,5 %
  • Nitrofurantoin: 4,5 %
  • Amoxicillin/Clavulansäure: 1,2 %
  • Mecillinam: 1,2 %
  • Fosfomycin: 0,8 %
  • Cefuroxim: 0,4 %

Das Problem der Antibiotika-Resistenzen ist bereits ein flächendeckendes Phänomen, weil sich multiresistente Bakterien ausbilden und so kein Antibiotikum mehr dagegen wirken kann. Das Problem ist bereits bei vielen Krankenhäusern ein Problem: Jährlich sterben mittlerweile 23.000 Menschen in Europa an resistenten Keimen. Und die Prognosen für die nächsten Jahren sehen düster aus: bis 2050 soll es schätzungsweise 400.000 Todesopfer in Europa geben.

In Zukunft könnten also mehr Menschen an Antibiotika-resistenten Keimen als an Krebs sterben

Die Gefahr der Antibiotikaresistenz ist also hoch. Unter anderem deshalb, weil es immer weniger unterschiedliche Medikamente am Markt gibt.

Das liegt zum einen daran, dass die Entwicklung neuer Wirkstoffe für die Pharmafirmen nicht sehr lukrativ ist (Antibiotika werden nur wenige Tage eingenommen und sind preislich für den Konsumenten nicht sehr kostspielig) und dadurch stehen immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung. Zum anderen liegt es natürlich am erhöhten Verbrauch von Antibiotika in der Medizin.

So gibt es Schätzungen, dass etwa 30 % aller Antibiotika-Einnahmen völlig unnötig sind und zu leichtfertig verschrieben werden (etwa bei viralen Infekten, wo Antibiotika nicht helfen – Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infekten).

Aber auch der hohe Einsatz von Antibiotika in der Masttierhaltung ist gefährlich für den Menschen

Im Jahr 2014 wurden alleine in Deutschland in der Tierhaltung 1.200 Tonnen Antibiotika verabreicht. Durch diesen hohen Einsatz an Medikamenten in der Tierzucht können sich ebenfalls resistente Keime in den Tieren breit machen und beim Schlachtvorgang auf das Fleisch und auf den Menschen übertragen werden und sich dann in der Darmflora ansiedeln.

Selbst Veganer und Vegetarier sind direkt betroffen. Denn durch die Abluft der Ställe und die Gülle gelangen die Bakterien in die Umwelt und auf die Gemüsefelder.

Was bedeutet das nun für Dich: 

Antibiotika werden zwar verabreicht, als ob es kein Morgen g​äbe, aber es wird definitiv ein Morgen geben. Daher solltest Du alles dafür tun, selbst möglichst wenige Antibiotika zu nehmen.

Mit meiner Tripple D-Methode ​zeige ich Dir eine Alternative zur Antibiotika-Einnahme im Kampf gegen Blasenentzündungen.

Damit sorgst Du dafür, dass Du erst gar keine Blasenentzündungen mehr bekommst. Die Du dann wieder mit Antibiotika behandelt würdest.

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005