Fall des Tages: Blasenentzündung und Impfung

Mich erreichen immer wieder konkrete Fragen von Userinnen. Heute ging es um den Fall einer wiederkehrenden Blasenentzündung, die nach langem wieder auftauchte, bei der die StroVac-Impfung eine Rolle spielte und wo die Beschwerden der akuten Blasenentzündung einfach nicht verschwinden wollen. Mehr dazu hier.

Blasenentzündung nach der Impfung

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • Wie Beschwerden zusammenhängen und wie diese beseitigt werden können.
  • Wann die Impfung gegen Blasenentzündung helfen kann und wann nicht.

Eine Userin meldete sich mit folgendem Anliegen an mich:

"Ich habe mich im Juni 2023 aufgrund wiederkehrender Harnweginfektionen (seit meinem 15 Lebensjahr/ bin inzwischen 42 Jahre alt) mit Strovac impfen lassen. 
Dadurch hatte war ich erstmalig 9 Monate Beschwerdenfrei! Seit 10 Tagen leide ich wieder unter einer Blasenetzündung und hatte auch Blut im Urin. Vor 6 Tagen habe ich mich auf die akute Entzündung mit Strovac boostern lassen in der Hoffnung das das hilft. 

Die Beschwerden nahmen danach zu. Ich habe nun weiterhin typische Harnwegsbeschwerden (häufiger Tolettengang, Brennen beim Wasser lassen) und es geht mir nicht gut. 

Die erneute ärztliche Harnuntersuchung gestern war unauffällig. Auf mein Drängen habe ich nun aber doch ein Antibiotikum verschrieben bekommen, da ich diesen Zustand nicht länger aushalten möchte und kann. Es handelt sich um Clarithromycin. In der Packungsbeilage steht nicht, dass es auch bei Blasenentzündung eingesetzt werden kann. 

Jetzt bin ich insgesamt etwas ratlos. Warum habe ich trotz verbesserten Urinbefund weiterhin so heftige Beschwerden? Ist dieses Antibiotikum überhaupt in meinen Fall geeignet?"

Hier kommen gleich ein paar Dinge gleichzeitig zusammen, auf die ich genauer eingehen möchte.

Die Impfung für die Blasenentzündung kann eine sehr gute Lösung gegen wiederkehrenden Blasenentzündungen sein.

Es kann ein Ausweg sein, muss es aber nicht. Denn nicht bei jeder Frau schlägt die Impfung an und es ist möglich, dass die Anfälligkeit für Blasenentzündungen bestehen bleibt.
Bei anderen Frauen wiederum – wie man hier sehr gut sehen kann – ist die Impfung genau die Lösung und sie werden sogar beschwerdefrei. Oder aber es ist eine nur zeitlich begrenze Lösung. Denn es ist genauso möglich, dass die Impfung nur eine gewisse Zeit lang hilft, die Blasenentzündungen zu verhindern, diese dann aber wieder auftauchen. Selbst noch bevor eine Auffrischung zeitlich notwendig wird. Was man hier ebenfalls an diesem Fall sieht.

Mehr zur Impfung gegen Blasenentzündung kannst Du in meinem Beitrag hier nachlesen.

Besprich daher ausführlich mit deinem Urologen, ob die Impfung für Dich in Frage kommt und welche davon. Solltest Du Dich impfen lassen, so achte darauf, dass Du die Auffrischung regelmäßig durchführen lässt, wenn diese nach einer gewissen Zeit notwendig sind.
Denn bei der Impfung gibt es eine Grundimmunisierung und danach ist eine Auffrischung erforderlich.

Klar ist es auch möglich, dass Du ohne Auffrischung beschwerdefrei bleibst. Das ist aber nicht standardmäßig der Fall.

Daher rate ich, die Auffrischungen – die dein Arzt für Dich vorsieht – auch einzuhalten und nichts zu riskieren. Denn die fehlende Auffrischung der Impfung kann dazu führen, dass es wieder zu Blasenentzündungen kommt.

Sollte die Impfung nach einer gewissen Zeit versagen, so besteht auch die Möglichkeit, sich anders vor wiederkehrenden Blasenentzündungen zu schützen. Eine Möglichkeit kann die Anwendung meiner Methode sein, die bereits Frauen helfen konnte, bei denen die Impfung nicht gewirkt hat.

Bei einer akuten Blasenentzündung und akuten Beschwerden ist es erst mal notwendig, die aktuell vorliegende Infektion zu beseitigen. Das bedeutet, dass dein Urologe alle notwendigen Untersuchungen machen wird, um zu erkennen, ob eine bakterielle Infektion vorliegt und entsprechend Medikamente oder sogar Antibiotika verschreiben.

Hier wurde im vorliegenden Fall ein Antibiotikum verschrieben. Und auch wenn nicht der Anwendungsfall einer Blasenentzündung in der Packungsbeilage des Antibiotikums steht, so kannst Du Dich im Normalfall darauf verlassen, dass der Arzt bei der Verschreibung nachsieht, ob das Antibiotikum für den jeweiligen Krankheitsfall passend ist. Notfalls kannst Du bei deinem Arzt nachfragen.

Wichtig ist jedenfalls, dass Du das verschriebene Antibiotikum genau so einnimmst, wie es der Arzt verordnet. Wenn das Antibiotikum anschlägt, dann sollten sich die Beschwerden innerhalb weniger Tage bessern oder sogar komplett verschwinden.

Solltest Du nach Ende der Antibiotika-Therapie weiterhin Beschwerden haben, so wende Dich unbedingt an deinen Arzt und lass alles nachkontrollieren, damit ausgeschlossen werden kann, dass die Infektion weiterhin besteht. Hier ist es wichtig, bei der Urinkontrolle nicht zu viel Wasser zu trinken, denn das kann das Ergebnis verfälschen.

Es ist aber auch durchaus möglich, dass sich die Beschwerden einer Blasenentzündung trotz Antibiotikaeinnahme erst nach einer gewissen Zeit legen. Das kann schon mal einige Tage bis hin zu wenigen Wochen hinziehen.

Es ist allerdings auch möglich, dass Du durch das Antibiotikum eine vaginale Infektion bekommen hast, die diese Beschwerden verursachen. Wende Dich dazu am besten an deinen Gynäkologen und lass Dich untersuchen, ob eine vaginale Infektion vorliegt.

Du hast Fragen oder ein Anliegen zu deiner Krankengeschichte? Dann kontaktiere mich hier!

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005