Nierenbeckenentzündung durch Blasenentzündung

Eine Nierenbeckenentzündung, die durch eine Blasenentzündung entsteht, ist besonders schlimm. Nicht nur, dass man sich mit einer Blasenentzündung herumschlagen muss, sondern auch noch eine Nierenbeteiligung mit dazu. Wie diese Form der Entzündung entsteht und was Du dagegen tun kannst, erfährst Du hier.

Weshalb eine Blasenentzündung zu einer Nierenbeckenentzündung führt

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen zur akuten Blasenentzündung:

  • Wie eine Nierenbeckenentzündung entsteht.
  • Wie Du diese erkennst und weitgehend vermeidest.

Erst die Blasenentzündung, dann die Nierenbeckenentzündung. Eine Abfolge, die leider sehr leicht entstehen kann.

Denn eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) entsteht, wenn Bakterien oder andere Keime die Harnwege aufsteigen und die Nieren erreichen – und dort eine Infektion verursachen. In den meisten Fällen passiert das durch eine Blasenentzündung.

Das passiert, wenn die Infektion nicht vollständig behandelt wird und über Tage oder Wochen Zeit hat, sich auszubreiten. Meist passiert das durch die Einnahme von pflanzlichen Mitteln, die die Bakterien nur in Schach halten, aber eben nicht komplett beseitigen. So dringen die Bakterien schlussendlich von der Blase bis in das Nierenbecken vor.

Kann jede Blasenentzündung zu einer Nierenbeckenentzündung führen?
Theoretisch ja. Denn je nachdem, wie lange die Bakterien Zeit haben, sich auszubreiten, so wahrscheinlich ist es auch, dass sie es bis zu den Nieren schaffen.

Es gibt aber auch Faktoren, die eine Nierenbeckenentzündung zusätzlich begünstigen:

  • Unvollständige Blasenentleerung: dies ensteht, wenn der Urin nicht vollständig entleert werden kann z. B. durch Harnsteine oder durch anatomische Fehlbildungen.
  • Harnleiter-Reflux: dabei fließt der Urin von der Blase wieder in die Harnleiter zurück, was die Ausbreitung von Bakterien erleichtert.
  • Geschwächtes Immunsystem: Krankheiten wie Diabetes oder die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten erhöhen das Infektionsrisiko.
  • Anatomische Anomalien: Fehlbildungen im Harntrakt können die normale Funktion beeinträchtigen und Infektionen begünstigen.

Wie Du eine Nierenbeckenentzündung erkennst

Eine Nierenbeckenentzündung ist in den meisten Fällen sehr leicht zu erkennen, denn die Beschwerden sind sehr eindeutig und schmerzhaft:

  • Hohes Fieber und Schüttelfrost
  • Flankenschmerzen (im unteren Rückenbereich) und Schmerzen bei Bewegung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen oder Brennen beim Urinieren (bei gleichzeitiger Blasenentzündung)
  • Häufiger Harndrang
  • Trüber, übelriechender Urin

Wenn Du den Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung oder generell starke Schmerzen im unteren Rückenbereich (dort, wo die Nieren sind) hast, dann suche so schnell wie möglich einen Arzt auf.

Denn eine Nierenbeckenentzündung ist immer ernst zu nehmen! Ohne eine schnelle Behandlung kann eine Infektion im heiklen Bereich der Nieren schwere Schäden anrichten. Unter anderem können so Nierenschäden entstehen, wodurch die Nierenfunktion dauerhauft beeinträchtigt ist. Oder aber es kann sich ein Nierenabszess mit Eiteransammlung in der Niere bilden. Oder es ensteht gleich eine lebensbedrohliche Blutvergiftung, weil die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen.

Wie Du siehst, solltest Du beim Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung nicht lange zuwarten und sofort handeln.

Eine Nierenbeckenentzündung ist zum Glück leicht zu behandeln – nämlich auf demselben Weg wie eine bakterielle Blasenentzündung: durch Antibiotika. Sofern nicht zusätzlich hohes Fieber vorhanden ist, wo ebenso fiebersenkende Medikamente verabreicht werden.

Ansonsten gilt dasselbe wie bei einer Blasenentzündung: viel Wasser und Tee trinken, körperlich schonen und warm halten, und die Infektion ausheilen lassen.

Vorbeugung einer Nierenbeckenentzündung

Damit es gar nicht erst so weit kommt, kannst Du ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen. Am wichtigsten ist, es gar nicht erst zu einer Blasenentzündung kommen zu lassen. Denn dort beginnt schließlich die Reise der Bakterien.

Manchmal leichter gesagt als getan, aber mein Kurs ist unter anderem eine wunderbare Maßnahmen, damit bei Dir erst gar keine Blasenentzündungen mehr entstehen. Hier dazu mehr.

Solltest Du trotz aller Vorsicht mal eine Blasenentzündung erwischt haben, dann achte darauf, dass du Dir maximal 2-3 Tage Zeit lässt, um an der Blasenentzündung herumzodoktern. Dazu zählen alle Mittel, die Du üblicherweise bei einer akuten Blasenentzündung einsetzt: von viel Trinken, diverse Blasentees bis hin zu allerlei pflanzlichen Mittel wie Angocin oder Canephron.

Denn wenn diese nicht sofort anschlagen, dann ist das bereits dein Zeichen, dass sich die Bakterien nicht auf diesem Weg beseitigen lassen. Ab dann solltest Du einen Urologen aufsuchen – und ja, im schlimmsten Fall eben Antibiotika nehmen. Für viele Frauen ist das nun mal die einzige Alternative, die gegen eine Blasenentzündung wirklich hilft.

Das verhindert nicht nur eine Nierenbeckenentzündung, sondern auch die Komplikation mit Bakterien, die du dann vielleicht nicht mehr so schnell los wirst, trotz Antibiotika. Und das ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005

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