Scheidenpilz nach dem Sex

Vielen Frauen ist eine Infektion nach dem Sex sehr gut bekannt. Meist sind das Blasenentzündungen. Aber auch vaginale Infektionen, vor allem Pilzinfektionen direkt nach dem Geschlechtsverkehr sind nicht selten. Wie es dazu kommt und was Du dagegen tun kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Wie Vaginalinfektionen nach dem Sex entstehen

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • Weshalb es zu Vaginalinfektionen nach dem Sex kommt.
  • Wie Du Vaginalinfektionen nach dem Sex vorbeugst.

Eine Vaginalinfektion nach dem Sex ist nicht nur ärgerlich, sondern besonders unangenehm: Juckreiz, Brennen im Vaginaleingang und oft auch Brennen beim Wasserlassen, Rötungen und Wundheit oder sogar Ausfluss und das tagelang. Dabei kann es sich bei Vaginalinfektionen sowohl um bakterielle Vaginosen handeln als auch um Scheidenpilz.

Dabei kann eine Vaginalinfektion einfach durch den Sex selbst entstehen. Wenn Du etwa mit Scheidenpilz nach dem Sex reagierst, gibt es unterschiedliche Einflussfaktoren, die die Infektion begünstigen (weiter unten aufgelistet).

Aber es kann einfach auch nur mit der Reibung beim Vaginalsex zusammenhängen.

Denn beim Vaginalsex entsteht über eine längere Zeit durch das Ein- und Ausdringen eine enorme Reibung, die bei einer sensiblen Vaginalflora und insbesondere trockenen Vaginalschleimhaut zu Wundheit, Rötung und schlussendlich zu einer Pilzinfektion führen kann. Oder sogar zu einer bakteriellen Vaginose.

Oft ist dieser Zusammenhang gar nicht so schnell klar, denn ein Scheidenpilz macht sich erst nach einigen Tagen bemerkbar und meist nicht sofort.

Wenn Du einen Scheidenpilz vermutest, dann sind das die eindeutigen Anzeichen:

  • Juckreiz in der Vagina und im äußeren Bereich (Klitoris/Schamlippen)
  • Weißer und weißlich-krümeliger Ausfluss
  • Gerötete und angeschwollene Schleimhaut
  • Wundheit
  • Brennen beim Urinieren

Bei diesen Beschwerden solltest Du am besten deine/n Frauenarzt oder Frauenärztin aufsuchen und eine mögliche Infektion abklären und behandeln lassen.
Du kannst aber auch – wenn Du bereits dein Beschwerdebild gut kennst und immer wieder zu Vaginalpilz neigst –, eigenständig Antimykotika (Pilzmittel) kaufen und selbst behandeln.

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Ursachen einer Vaginalinfektion nach dem Sex

Wenn Du an eine Vaginalinfektion nach dem Sex denkst, vermutest Du vermutlich, dass der ungeschützte Sex (und damit das Sperma) der Grund für die Infektion ist. Das ist natürlich durchaus möglich. Aber leider ist das nicht immer der Fall.

Denn selbst bei geschütztem Sex mit Kondom kann es ebenfalls zu Scheidenpilz oder zu einer bakteriellen Infektion kommen.

Das kann sehr unterschiedliche Ursachen haben wie etwa folgende:

  • Ungleichgewicht der Scheidenflora
    Die natürliche Vaginalflora ist hormonellen Schwankungen unterworfen (Ausnahme: Pille) und deshalb sind je nach Zyklusphase auch die Milchsäurebakterien mal mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Deshalb kann es sein, dass Du besonders an manchen Zyklustagen anfällig für Scheideninfektionen bist.

  • Einnahme der Pille oder andere hormonhaltige Verhütungsmittel
    Dasselbe gilt unter der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln. Denn dadurch kommt es ebenso häufig zu Infektionen, weil die Schleimhaut der Vagina dünner und trockener wird und damit anfälliger für Keime. Wenn Du zu häufigen Infektionen neigst, solltest Du daher das Absetzen der Pille & Co. durchaus testweise in Betracht ziehen.

  • Mangelnde Hygiene beim Sex
    Jetzt denkst Du vielleicht, Du oder dein Partner müssten häufiger den Genitalbereich reinigen – aber das ist damit ganz und gar nicht gemeint! Denn das größte Problem bei mangelnder Hygiene beim Sex sind vor allem die Hände, wenn diese davor nicht gewaschen wurden und dann durchs Fingern in die Vagina gelangen. Dasselbe gilt auch, wenn etwa die Hände oder Finger im Pobereich (auch bei Analsex) sind und danach wieder in den Vaginalbereich gelangen. Da ist die Infektion vorprogrammiert!

    Zum Thema Hygiene findest Du hier nochmal einen ausführlichen Beitrag, worauf Du unbedingt achten solltest.

  • Falsches Gleitgel
    Die meisten Gleitgele haben leider sehr schlechte Inhaltsstoffe (Benzoic Acid, Paraffin, Methylparaben). Diese Inhaltsstoffe können Allergien oder Irritationen auslösen oder sind sogar hormonell wirksam. Deshalb kann das falsche Gleitgel für eine Infektion mitverantwortlich sein.

    All diese Faktoren können eine Infektion begünstigen und deshalb ist es wichtig, dass Du alle Maßnahmen ergreifst, um diese Anfälligkeit weitgehend zu beseitigen und somit dass eine Infektion gar nicht erst entsteht!



Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005