Scheidenpilz im Sommer

Sommerzeit – und zack ein Scheidenpilz! Wo Du doch sonst gar nicht anfällig dafür bist. Ist das Zufall? Leider nein. Denn besonders in den heißen Sommermonaten kommt es gar nicht so selten vor, dass eine vaginale Infektion ensteht. Und es hängt tatsächlich mit der Hitze zusammen. Aber nicht nur. Mehr erfährst Du in diesem Beitrag.

Wie Du Scheidenpilz im Sommer vermeidest

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • Wie Du die die Ursachen für eine vaginale Infektion vermeidest.
  • Wie Du eine akute Infektion richtig behandelst.

Das ist wohl das Letzte: eine unangenehme Scheideninfektion im Sommer. Und genau das ist der Auslöser bei vielen Frauen: die Hitze und das Schwitzen im Sommer.

Denn durch das Schwitzen ist es auch im Intimbereich feuchter. Eventuell schirmt dann die Bekleidung den Schweiß noch weitgehend ab, so dass es zu keiner Belüftung kommt. Ein ideales Klima, damit sich Bakterien und vor allem Candida-Sporen vermehren können. So kann ein Scheidenpilz entstehen.

Aber nicht nur.

Denn meist ist es eine Kombination von vielen Faktoren, die gerade in den heißen Sommermonaten zusammen kommen: Schwimmbad, feuchte Badebekleidung, Schwitzen, abwechselnd heiß und kalt (durch Hitze draußen und Klimaanlagen drinnen), regelmäßige Intimrasur, Sex.

Eine lange Liste. Auch wenn nicht alles davon auf einmal zutreffen muss, so kann der ein oder andere Faktor – in Kombination – ausreichen, um dein Immunsytem herauszufordern.

Denn wenn Du vielleicht eben noch schwitzend in Shorts oder Rock draußen sitzt, danach aber mal eben im runtergekühlten Supermarkt einkaufen gehst oder in der klimatisierten Straßenbahn oder U-Bahn sitzt, um danach wieder in der Hitze der Sonne weiter zu spazieren. Dann kann das bereits ausreichen, dass dein Immunsystem gefordert ist. Vielleicht nicht sofort merkbar für dich.

Es muss gar nicht das Schwimmen im Meer, See oder im Pool sein, dass eine Blasenentzündung oder Vaginalinfektion entsteht. Auch wenn dies die offensichtlichste und eine der Hauptursachen ist.

Wichtig für Dich ist deshalb: wenn Du eine akute Infektion bemerkst, dann achte auf den Zusammenhang. Was hat die Infektion ausgelöst?

Ursachen für eine Scheidenpilz-Infektion

Es gibt einige mögliche Ursachen, die einen Scheidenpilz auslösen können:

  • Schwitzen im Sommer

    Es ist natürlich unvermeidlich, dass Du bei Hitze schwitzt. Allerdings kannst Du einiges dafür tun, dass dein Intimbereich frisch bleibt und kein feucht-warmes Klima für Keime bietet.
    Vermeide am besten eng anliegende Kleidung wie enge Jeans oder Shorts. Leichte und luftige Stoffe wie etwa Baumwolle oder Leinen sind atmungsaktiv. Auch Röcke können hier gut helfen, denn so ist der Intimbereich gut belüftet.

    Dasselbe gilt für deine Unterwäsche: meide synthetische Stoffe (Polyester, Mikrofaser) und trage Baumwoll-Slips.
    Achte darauf, dass du wenig oder gar keine String-Tangas trägst, denn auch diese können eine Infektion begünstigen.
  • Schwimmen im Pool, Meer oder See

    Eine häufige Ursache, die eine vaginale Infektion auslösen kann (und sogar eine Blasenentzündung): das Schwimmen im salzhaltigen Meer oder im chlorhaltigen Pool. Hierbei dringt auch Wasser in die Vagina ein. Das alleine kann bei einer gewissen Neigung zu Infektionen bereits problematisch sein. Allerdings hängt es auch damit zusammen, dass die nasse Badebekleidung vielleicht nicht oder zu spät gewechselt wird und so der nasse Bikini oder Badeanzug zu lange am Intimbereich aufliegt (und auch im Rücken-/Nierenbereich – was zusätzlich abkühlt). So entsteht der Nährboden für ein geschwächtes Immunsystem durch die Nässe/Kälte und so können sich Bakterien oder Pilzsporen im Körper schneller ausbreiten.

  • Häufige Intimrasur im Sommer

    Gerade im Sommer achten viele Frauen auf einen glatten Intimbereich. Deshalb wird vor allem dann viel rasiert und epiliert. Die Haare im Intimbereich sind allerdings auch ein Schutz vor Keimen. Die regelmäßige Rasur kann also das nötige „Schutzschild“ verhindern und es kann zu Irritationen nach der Rasur kommen, aber auch die Vaginalflora beeinträchtigen.

    Beobachte mal, ob Du einen Zusammenhang bei Dir entdecken kannst. Mehr dazu in diesem Beitrag zur Intimrasur.

  • Sex

    Wenn es bereits heiß ist, Du viel schwitzt und dein Immunsystem schon alleine durch abwechselnde Hitze und Kälte (kühlere Abendtemperaturen oder Klimaanlage) gefordert ist, kann Sex ein Trigger sein, dass Du plötzlich mit einer Vaginalinfektion oder mit Scheidenpilz darauf reagierst. Denn durch die Reibung beim Sex und einem veränderten pH-Wert (durch Sperma) kann das Milieu in der Vaginalflora schneller mal kippen.

    Wenn Du zu Blasenentzündungen nach dem Sex neigst, dann kann ich Dir nur meine Methode empfehlen, um blasenentzündungsfrei zu werden.

  • Hygiene im Alltag

    Auch die Hygiene im Alltag spielt eine Rolle bei einem Scheidenpilz. So können nasse Handtücher, die zu oft wiederverwendet werden oder die nicht bei 60 °C gewaschen werden, ein Nährboden für Keime sein.
    Ebenso wichtig ist regelmäßiges Händewaschen, sobald Du – oder dein Partner – in Kontakt mit deinen Intimbereich kommst.

    Mehr Tipps zu Hygienemaßnahmen findest Du in meinem Beitrag hier.

  • Zuckerreiche Ernährung

    Im Sommer isst man vielleicht mehr zuckerreiche Lebensmittel (Eis, gekühlte Sommerdrinks). Das kann sich auch auf deine Darmflora und dein Immunsystem auswirken und es kann so zu Pilzinfektionen kommen. Eine ausgewogene Mischung aus viel Obst und Gemüse kann hier helfen – dann musst Du eventuell nicht auf Schokolade & Co. verzichten. Beobachte, ob Du mit gesunder Ernährung gegensteuern kann, und so eventuell zuckerreiche Lebensmittel nur reduzieren musst (und nicht etwa komplett weglassen).

Was kannst Du bei einem Scheidenpilz tun?

Bei Symptomen einer Pilzinfektion solltest Du grundsätzlich deinen Frauenarzt aufsuchen, und abklären lassen, ob es sich tatsächlich um einen Scheidenpilz handelt oder ob es etwa ganz andere Beschwerden sind (z. B. eine gestörte Scheidenflora oder auch eine bakterielle Vaginose).

Wenn Du die Symptome bereits gut kennst (weil Du wiederholt zu Scheidenpilz neigst), kannst Du auch geeignete Anti-Pilz-Mittel (Antimykotika) rezeptfrei kaufen.

Hier empfehle ich Dir, immer Vaginalzäpfchen und Creme zusammen zu kaufen, damit Du auch den umliegenden Bereich (Klitoris, Schamlippen, Damm) behandeln kannst – der auch bei einer Pilzinfektion mitbetroffen ist. So gehst Du sicher, keine Reinfektion zu bekommen oder etwa, dass die Infektion nicht vollständig beseitigt wird.

Bei den Präparaten gibt es 1-Tages-Therapien, 3-Tages-Therapien oder sogar 6-Tages-Therapien.

blasenentzuendung.HELP empfiehlt

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005

>