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Wann darf ich mit meiner Frau nach einer Blasenentzündung wieder Sex haben?

Heute hat mich die Anfrage eines Mannes erreicht. Eine typische Situation, die wohl jede Frau in einer Beziehung kennt: die wiederkehrenden Blasenentzündungen belasten die Partnerschaft und auch die Sexualität. Weshalb diese Frage so wichtig, aber zugleich auch so problematisch ist, erfährst Du hier.

Chronische Blasenentzündung innerhalb einer Beziehung

Wichtig für Dich – dieser Beitrag beantwortet folgende Fragen:

  • Worauf es bei chronischen Blasenentzündungen in einer Partnerschaft ankommt.
  • Warum der Partner maßgeblich dazu beiträgt, wie sich die Erkrankung auf die Beziehung auswirkt.

Es ist eine der wichtigsten Fragen, die ein Paar in einer Beziehung beschäftigt, wenn die Frau unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leidet. Nur, dass sich die Sichtweise zwischen Frau und Mann bei dieser Angelegenheit wesentlich unterscheidet.

So kann diese Frage eines Mannes – durchaus völlig unbeabsichtigt – sehr viel Druck auf die Frau ausüben:

Denn die Partnerin, die gerade an einer akuten Blasenentzündung und damit an Schmerzen und Beschwerden leidet, wird damit völlig unbewusst vermittelt, dass sie schnell wieder „fit“ werden muss oder sollte. Denn der Partner möchte schließlich wieder Sex haben.

Eine Frau, die aber ständig mit Blasenentzündungen zu kämpfen hat, die möchte erst mal keinen Sex, sondern vor allem nur eines: wieder gesund werden. Sie ist also damit beschäftigt, dass die akute Infektion wieder abheilt. Sie muss dafür Medikamente nehmen, vielleicht sogar mehrere, weil diese nicht sofort anschlagen. Und meist kann es selbst nach der Behandlung dauern, bis sich wieder eine Beschwerdefreiheit einstellt.

Wenn man bedenkt, dass alleine die Einnahme von Antibiotika bis zu einer Woche lang dauert, sich danach oft ein Scheidenpilz einstellt, der ebenfalls wiederum mehrere Tage behandelt werden muss. Und sich anschließend auch die Vaginalflora und die Schleimhaut erholen müssen. Das alles kann deshalb bis zu mehreren Wochen dauern, bis sie sich die Frau überhaupt wieder körperlich fit genug fühlt oder überhaupt bereit dazu ist, wieder Sex zu haben. Und es auch selbst zu wollen.

Das wichtigste hier ist: die Ursache der ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen herauszufinden. Vor allem, wenn diese in so kurzen Abständen innerhalb weniger Wochen auftauchen. Denn nur mit der Ursache kann es den Schritt in Richtung Behandlung und Vorbeugung geben und den Teufelskreis an wiederkehrenden Infektionen zu unterbrechen.

Sollte sich wie in diesem Fall herausstellen, dass die Blasenentzündungen durch Sex ausgelöst werden, so gibt es einen zuverlässigen Weg, wie sich Blasenentzündungen nach dem Sex verhindern lassen.

Unter anderem ist meine TrippleD-Methode eine sehr gute Möglichkeit, wiederkehrende Blasenentzündungen komplett zu vermeiden. Hunderten Frauen konnte ich so bereits helfen. Hier findest Du alle Informationen.

Grundsätzlich kann ich also die Frage des Partners wie folgt beantworten: man kann dann wieder Sex haben, wenn sie es sagt, dass sie wieder bereit dafür ist! Dann, wenn sie sagt, dass sie wieder völlig beschwerdefrei ist.

Denn genau das ist der springende Punkt. Davor sollte es auf keinen Fall zu Sex kommen, weil dies erneut zu einer Infektion und auch wieder zu Schmerzen für die Frau führen kann. Dies kann eine ungesunde Dynamik innerhalb der Beziehung entwickeln, sodass sich die Partnerin bedrängt fühlt, wieder funktionieren zu müssen, obwohl sie noch nicht bereit dazu ist, Sex zu haben. Der Mann wiederum fühlt sich zurückgesetzt oder völlig unbegründet nicht geliebt.
Damit kann plötzlich Sex mit Druck und Schmerzen verbunden werden und nicht mehr mit einem schönen Erlebnis für beide Partner. Das sollte auf keinen Fall passieren.

Deshalb ist es wichtig, dem Mann klar zu vermitteln, dass die Frau hier entscheiden muss, wann es wieder zu Sex kommt. So schwierig diese Situation für beide ist, so wichtig ist es, dass auf die Partnerin Rücksicht genommen wird.
Einfach, weil eine Infektion eine schwerwiegende Erkrankung ist, die eine gewisse Zeit benötigt, bis sich der Körper wieder davon erholt. Und das lässt sich auch nicht beschleunigen.

Eine akute oder chronische Infektion bedeutet aber nicht, dass es zwischen den Partnern keine Sexualität geben kann. Sie muss nur anders gelebt werden. Es gibt schließlich nicht nur Vaginalverkehr, sondern alles was ebenfalls zur Sexualität dazu gehört: Streicheln, Küssen, Umarmen. Hier muss man gemeinsam vielleicht eine neue Art der Sexualität miteinander leben, die ebenso schön und erfüllend sein kann.

Auch Oralverkehr ist möglich, wenn die Partnerin das wünscht. Wobei man hier Acht geben muss, das Infektionsrisiko klein zu halten.

Und sollte es zu unangenehm werden, so hat der Partner, und damit der Mann, immer noch die Möglichkeit der Selbstbefriedigung. Das sollte ebenfalls kein Drama sein, bis sich die Frau wieder bereit für Sex fühlt. Das gibt ihr schließlich die nötige Zeit, wieder gesund zu werden und ohne sich Druck machen zu müssen.

Du hast Fragen oder ein Anliegen zu deiner Krankengeschichte? Dann kontaktiere mich hier!

Über Marisa

Hi, ich bin Marisa.
Ich beschäftige mich seit 2003 mit Frauengesundheit, sexueller Gesundheit, Zyklen und Verhütung. Meine eigene Blasenentzündungsgeschichte, aber auch mein Interesse für eine natürliche und sichere Verhütung (hormonfrei), haben mich ausführlich zum Themengebiet weiblicher Körper und weibliche Gesundheit geführt (mit Anfang 20).

Für mich stehen die absolute Beschwerdefreiheit und der Einklang mit dem Körper im Fokus, weshalb ich all mein Wissen weitergebe, um diesen Zustand bestmöglich für meine Userinnen zu erreichen.
Alles Liebe!

Marisa
Kommunikationswissenschaftlerin (Magistra) & Gründerin von blasenentzuendung.HELP
Zertifiizierte NFP-Beraterin (Sensiplan®) & unfallfreie Anwenderin seit 2005